Seit dem 16. Dezember 2006 erstrahlt "Evolution: Game of Life" im Glanze zahlreicher Neuerungen, wie zum Beispiel dem mausgesteuerten Interface mit Statistik, Selektionswerkzeug, Speicherfunktionen, Vergrößerung und kontext-sensitiver Hilfe. Zusätzliche Erweiterungen sind in Planung.


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Download Evolution: Game of Life V2.0 (Windows, DirectX) 1MB
(Keine Installation: Speichern - Entpacken - Starten - Züchten)

1. Was?

Das "Game of Life", erfunden von John Conway, ist ein sogenannter "zellulärer Automat" - ein zweidimensionales, binäres Muster (türkis dargestellt), das durch Nachbarschafts-Regeln von einem Zustand zum nächsten weiterberechnet wird. Genetisch gesteuerte "Lebensformen" (im Screenshot lila dargestellt) fressen diese Zellen um Energie zu gewinnen, sich fortzupflanzen, und um den "Energieüberschuss" in individuellen "Game of Life"-Mustern zu sähen. Je nach Beschaffenheit wird das Muster wachsen oder nicht, was später über Leben und Tod der genetischen "Lebensformen" entscheidet.

Überbevölkerung, Hunger, Krieg, parasitäres Verhalten, Symbiose, natürliche Selektion,... all das kann beobachtet und manipuliert werden. Diese Phänomene sind in keinster Weise einprogrammiert, sie entstehen auf natürliche Art und Weise aus den Möglichkeiten dieser Simulation.

2. Wie?

- Game of Life: Die unmittelbaren Nachbarn einer Zelle(Pixel) werden summiert. Je nach Anzahl wird eine Zelle erschaffen wo vorher keine war, gelöscht oder belassen wie sie ist. Diese Regeln werden auf jede Zelle angewandt, danach ist das nächste Stadium des binären Musters fertig berechnet. Durch diesen Vorgang entstehen, je nach Anfangsmuster, komplexe Objekte: Periodische Muster, Objekte die sich fortbewegen("Gleiter"), Objekte die in periodischen Abständen "Gleiter" erzeugen und symmetrische sowie auch chaotische "Explosionen". Das "Game of Life" ist ein Mini-Universum in dem sich theoretisch sogar komplexes Leben entwickeln könnte. (Unser Universum beruht auf ähnlich primitiven Regeln.) In diesem Programm wird das "Game of Life" benutzt um "Landwirtschaft" zu simulieren.

- Genetische Instanzen: Jede Instanz besteht aus identem Programmcode (komplexe Handlungsanweisungen). Diese Anweisungen arbeiten auf der Basis von 35 Genen (Zahlenwerte) die das individuelle Verhalten bestimmen. Eine Instanz verbraucht ständig Energie, je nach Aktion. Sie bekommt Energie vom Fressen des "Game of Life". Wenn sie satt und in vermehrungsfähigem Alter ist, vermehrt sie sich durch Klonung leicht mutierter Nachfolger. Überschüssige Energie wird "landwirtschaftlich" angebaut: Die Instanz setzt individuelle Muster in das "Game of Life". Durch diesen Handlungskreislauf entsteht ein evolutionärer Vorgang.

Neu in Version 2.0: Wird das Bevölkerungslimit von 800 Instanzen überschritten, werden durchschnittlich 90% der Instanzen und ihrer aufgebauten "Nahrung" vernichtet. Die Überlebenden haben nun den nächsten Level der Evolution erreicht. Mit jedem Mal wird die Energie die eine Instanz vom Fressen einer Zelle bekommt weniger. Dies bedeutet eine Verschlechterung der Umweltbedingungen.

3. Schlussfolgerungen

- Evolution optimiert Genstränge schneller und erfolgreicher als man sie designen könnte.

- Große Gesellschaften bilden ein breites Verhaltensspektrum aus (Vorraussetzung für spätere natürliche Selektion). Es werden "genetische Krüppel" mitgeschleppt die aufgrund der anderen nicht erfolgreich sein müssen um zu überleben. Die "Krüppel" finden genug Fressen um sich fortzupflanzen und können dadurch die ganze Gesellschaft soweit belasten bis sie kollabiert. (innerer Einfluss)

- Das Ökosystem einer Gesellschaft kann auch durch minimale äußere Einflüsse gekippt werden, zB. wenn einer anderen Gesellschaft die Nahrung ausgeht und ihre "Besten" ein klein wenig der fremden Nahrung stehlen. Je weiter eine Gesellschaft entwickelt ist, desto resistenter ist sie.

- Der Kollaps einer Gesellschaft führt dazu, dass die "besten" Überleben. Er ist also nicht unbedingt als negativ zu betrachten.

-Jedes Problem löst sich von selbst, die Frage ist nur wer es überlebt.